Konzertkritik: Paul Batchelor
Autor: Frank Jermann, veröffentlicht am 28. Januar 2019
Bereits früh im Jahr konnte der Engländer Paul Batchelor in der Fliegenden Ente in Völzberg einen außergewöhnlichen kulturellen Höhepunkt setzen. Sein sensibles Gitarrenspiel harmonierte exzellent mit seiner weichen Stimme. Das oft weiche Timbre hinterließ in Kombination mit seinen intelligenten Texten wohlige Schauer beim Publikum.
Mit seinen allesamt selbstgeschriebenen Songs ließ Paul Batchelor einen Einblick in eine Künstlerpersönlichkeit zu, die bemerkenswert ist. Dabei halfen natürlich auch die gut akzentuierten Überleitungen zwischen den Stücken.
Viele seiner Songs haben deutlich autobiografische Einflüsse. Spätestens bei „Hideaway“ – einem Lied über einen Künstler, der genervt ist von der Zuneigung, nein, Aufdringlichkeit seiner Fans und sich einen Zufluchtsort ersehnt — fragt man sich, warum Paul Batchelor bei seiner Klasse nicht viel bekannter ist. Die Antwort könnte das Konzert selbst gegeben haben: Der Singer-Songwriter fühlte sich im kleinen, aufmerksamen Rahmen dieses Wohnzimmerkonzerts sichtlich wohl. Man hatte das Gefühl, dass er es gar nicht anders haben möchte.
Vielleicht ist aber auch unsere immer lautere Welt nicht sehr bereit für Paul Batchelors Reduzierung auf Gitarre und Gesang, für seine leisen Töne. Sein Verzicht auf jede weitere Begleitung – und auf Schnickschnack sowieso – war eine Erholung für die Seele. Das begeisterte Publikum im ausverkauften Kulturcafé hing an seinen Lippen und man konnte während seiner Stücke jederzeit eine Stecknadel fallen hören. Publikum und Künstler sorgten so gemeinsam für einen großartigen Abend.
Aus- und Ansichten
Im Herbst 2019 wird Paul Batchelor erneut in der Vogelsbergregion auftreten. Wiederum wird er in der Fliegenden Ente in Völzberg gastieren. Wer nicht dabei war, aber mal reinschnuppern möchte, kann hier einen kleinen → Ausschnitt aus dem Konzert sehen.